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Einen starken Auftritt bot in Neuburg Alexander Radszun. Schön zum Hinhören seine rauchigzarte Stimme. Seine Rolle als kränkelnder Ehemann, als Schwächling, der den Eindruck erweckt, als hätte er seine Frau wohl nie so recht befriedigen können, war ihm wie auf dem Leib geschneidert. Erst zum Schluss spielte er den starken Typen und bezahlte dies, was unaufhaltsam als tragisches Ende des Stücks kommen musste – mit dem Leben.
 


Und dann Christine Kaufmann. Da zeigt sie den starken Auftritt, den sie schon in so vielen Theater- und Filmrollen gezeigt hat, seit sie als Neunjährige erstmals vor der Kamera stand. Christine Kaufmann scheint noch kein bisschen müde. Sie ist nach wie vor eine attraktive Frau. Und als „Der Weibsteufel“ auch schlau und raffiniert genug, die Männer das glauben zu machen, was sie gerne möchte. Sie hat es halt einfach noch drauf."

Neuburger Rundschau,  01.12.2015

 

Alexander Radszun brillierte in der Rolle des verschlagenen Ehemanns, der seine Frau auf den Grenzjäger (dargestellt von Daniel Buder) ansetzt, um diesen von seiner letzten großen Tour abzulenken. Aus der zunächst taktisch gemeinten Annäherung an den Jäger wird wirkliche sexuelle Anziehung und aus der scheinbaren erotischen Freigiebigkeit des Ehemanns brennende Eifersucht. Es beginnt ein höchst dramatisches und zugleich sinnlich-prickelndes Spiel mit dem erwähnten Schuss am Ende.

Autor Schönherr lässt in einer kleinen Berghütte, die auf der Bühne eher puristisch mit einigen Brettern angedeutet wurde, massive Gegensätze aufeinanderprallen. Von Anfang an ist den Besuchern klar: Einer wird auf der Strecke bleiben. Das verwirrende Spiel der sich scheinbar eher zufällig ändernden Gunstbeweise der Frau entpuppt sich am Ende als kalte Berechnung. Ihre gespielte Verzweiflung weist phasenweise komödiantische Elemente auf. Die Kaufmann spielt sich immer mehr in den Vordergrund, umgarnt den einen, stößt den anderen von sich, um kurz darauf erneut die Seiten zu wechseln. Es ist der Reiz des Abenteuers mit einem anderen, Liebe und Untreue, Recht und Unrecht verschwimmen. Am Ende sieht sich der Ehemann leicht im Vorteil und es scheint, dass sein Intrigenspiel aufgehen könnte. Alexander Radszun agiert dabei überzeugend...etc.

Rhein - Neckar - Zeitung
15.12.2015

 

                                (Foto: Heel)

Das Stück spricht auch heute noch die Zuschauer an – wie in der Salzachhalle Laufen. In einer Aufführung der Theatergastspiele Fürth stand Christine Kaufmann in der Rolle des (namenlosen) Weibs auf der Bühne, ihr Mann wurde von Alexander Radszun verkörpert, der Dritte im Bunde war Daniel Buder als junger Grenzjäger. Regie führte Thomas Rohmer, der das Stück auch bearbeitet hatte.

Dass die Aufführung trotz der prominenten Besetzung nicht gänzlich überzeugte, lag vor allem an Christine Kaufmann, der »Attraktion« des Abends. An sich eine glänzende und noch immer attraktive Schauspielerin, verfügte die mittlerweile 71-Jährige zwar durchaus über die erotische Ausstrahlung, die die Rolle der Femme fatale von ihr abverlangte, gab sich zunächst aber viel zu kultiviert.
Erst im letzten Drittel drehte sie auf, spielte sich in den Vordergrund und ließ die Macht spüren, die sie über die beiden Männer ausübte.

Dem als Filmbösewicht bekannten Alexander Radszun hingegen war seine Rolle als alterskranker, aber immer noch verschlagener Ehemann wie auf den Leib geschneidert. Obwohl von seinem Weib als »Maulheld« und »Bubi« beschimpft, bot er seinem Rivalen überzeugend Paroli. Daniel Buder als schneidiger Grenzjäger agierte anfangs etwas steif, steigerte sich aber kontinuierlich bis zum mörderischen Finale.

Kurzum, ein auch heute noch spannendes Stück, halb Psychothriller, halb Emanzipationsgeschichte, das seine Wirkung auch beim Publikum in der Salzachhalle Laufen nicht verfehlte.
Wolfgang Schweiger, Traunsteiner Tagblatt,                                  


Die Befreiung gelingt nur per Intrige:

Keiner der drei ist wirklich ohne Schuld am Geschehen in Karl Schönherrs 1914

uraufgeführtem Stück „Der Weibsteufel“. Doch die Kontrolle über die Dinge hat nur eine:

das Weib.

. . . . Grandios Alexander Radszun, der nur vermeintlich schwach seine Virilität auszuspielen vermag. Daniel Buder verkörpert den jungen Polizisten mit glaubhafter Naivität und jugendlichem Starrsinn. Christine Kaufmann spinnt dazu die Fäden der Intrige variantenreich; und auch die Verführungskünste hat sie keineswegs verlernt — lediglich die Gesundheitsschuhe passen da nicht ins Bild....

Nürnberger Nachrichten / Nürnberger Zeitung      

"Drei Vollblut-Profis im Psychospiel.
Fürther Ensemble führt in der Stadthalle Friedeburg „Der Weibsteufel“ auf.
Viel Applaus gab es für das tolle Schauspieler-Trio. Das Stück fesselte bis zum mörderischen Finale.

Nordenham. Zwei Männer, eine Frau, und am Ende fällt ein Schuss, der 250 Besucher in der Stadthalle Friedeburg zusammenzucken lässt. Das Ende kommt nicht überraschend. Es ist scheinbar alternativlos in dem Psychospiel, das sich die drei Darsteller in dem Stück „Der Weibsteufel“ liefern. Am Mittwochabend gastieren die Theatergastspiele Fürth mit diesem Drama von Karl Schönherr in Nordenham. Ein Kammerspiel, das von den Darstellern aber auch vom Publikum viel Gespür für psychologische Spannungen verlangt. Und das am Ende zu Recht mit viel Applaus belohnt wird.

Eine Hütte in den Tiroler Bergen ist der Schauplatz des Dramas. Hier lebt in ärmlichen Verhältnissen ein kränkelnder Schmuggler (Alexander Radszun) mit seiner Frau (Christine Kaufmann). Ein junger Grenzjäger (Daniel Buder) bekommt den Auftrag, die Frau zu bezirzen, um ihren Mann verhaften zu können. Doch der bekommt Wind von dem Plan. Er bittet seine Frau, sich auf das Techtelmechtel einzulassen, um unbehelligt eine große Schmuggeltour durchziehen zu können. Für den großen Traum, aus der einsamen Berghütte zu ziehen und ein Haus am Marktplatz unten im Dorf zu kaufen, fehlen nur noch ein paar Taler.

Die schöne Frau als Spielball taktierender Männer, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Der eine will mit einem großen Coup die Kasse aufbessern für das ersehnte Eigenheim. Der andere strebt nach Beförderung in der Grenzjägergilde. So beginnt das Stück. Doch die Herren der Schöpfung verkennen die Macht der Sehnsucht, die in der Frau schlummert. Sie betört den Jäger mit ihren weiblichen Reizen. Ihr Ehepartner glüht zusehends vor Eifersucht.

Die Frau spielt die Männer gegeneinander aus. Sie genießt die Macht ihrer erotischen Ausstrahlung, und am Ende ihres zunehmend perfideren Spiels stehen sich zwei arme Tropfe gegenüber. Der Eine mit dem Messer in der Hand, der Andere mit der Pistole.

Das Stück wirkt nach. Träume, Sehnsüchte, Liebe, Sex, Macht, Moral, Kontrolle, Instinkte – in diesem Spannungsfeld agieren drei Schauspieler, denen es gelingt, das Publikum zu fesseln – und es fragend zurückzulassen. Theater, das nicht vorbei ist, wenn der Vorhang fällt, sondern den Zuschauer mit einem Bündel an Fragen zurücklässt. Hut ab vor der schauspielerischen Leistung dreier Vollblut-Profis."

Nordwest - Zeitung Online,  11.12.2015

Alexander Radszun, ein aus vielen Fernsehfilmen bekannter Charakterdarsteller mit

markantem Gesicht, gibt dem zunächst noch kränklichen Schmuggler, der dann immer

mehr den harschen, eifersüchtigen, groben Berg-Macho hervorkehrt, eine kraftvolle

Bühnenpräsenz. Glatzköpfig, in Jeans, mit herben, grimmigen Zügen, flackerndem,

bohrendem Blick, mimt der auf Bösewichte abonnierte Radszun diesen etwas

verschlagenen Schmuggler, der seine eigene Frau als "Köder" für den jungen

Grenzwächter einsetzt.

Badische Zeitung