z u r ü c k :
s p i r i t  
  


 

Die soziale Szene ist heutzutage durch die Existenz einer großen Anzahl von sich selbst maximierenden Einzelwesen charakterisiert, die etwa den gesetzlichen Status von „Personen" haben – Kartelle, Handelsgesellschaften, politische Parteien, Vereine, kommerzielle und finanzielle Agenturen, Nationen und Ähnliches.

Als biologische Tatsache sind diese Einzelwesen gerade keine Personen. (...) Wenn Herr Schmitt das Konferenzzimmer seiner Gesellschaft betritt, dann wird von ihm erwartet, dass er sein Denken strikt auf die spezifischen Zwecke der Gesellschaft oder auf die des Teils der Gesellschaft einengt, den er „repräsentiert".

Glücklicherweise ist ihm das nicht ganz möglich, und einige der Entscheidungen werden durch Erwägungen beeinflusst, die aus weiteren und weiseren Teilen des Geistes hervorgehen.

Aber im Idealfall wird von Herrn Schmitt erwartet, dass er als ein reines und unberichtigtes Bewusstsein agiert – ein entmenschlichtes Geschöpf.

Schließlich ist es angebracht, einige der Faktoren zu erwähnen, die als Korrektive wirken können – Bereiche menschlichen Handelns, die nicht durch die engen Verzerrungen einer Verkoppelung durch bewusste Zwecksetzung eingeschränkt sind und in denen Weisheit siegen kann.

(a) Unter ihnen ist der Wichtigste zweifellos die Liebe. Martin Buber hat die zwischenmenschlichen Beziehungen treffend klassifiziert. Er unterscheidet „Ich-Du"-Beziehungen von „Ich-Es"-Beziehungen, wobei er die Letzteren als das normale Muster der Interaktion zwischen Mensch und unbeseelten Objekten definiert. Die „Ich-Es"-Beziehung betrachtet er auch als charakteristisch für menschliche Beziehungen, in denen Zwecksetzung wichtiger ist als Liebe.

(b) Die Künste, Dichtung, Musik und die Geisteswissenschaften sind gleichermaßen Bereiche, in denen mehr vom Geist aktiv ist, als bloßes Bewusstsein zugestehen würde.

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gregory bateson , 1968 , ökologie des geistes , suhrkamp taschenbuch wissenschaft